Die Industrie geht schon seit vielen vielen Jahren - nicht erst neuerdings! - dazu über Produkte zu produzieren, die gerade eben mal die Garantiezeit "überleben".
Die Ingenieure werden sogar nicht selten in den Universitäten schon "geschult", wie man Dinge so entwirft bzw. so umsetzt, dass sie nur eine begrenzte Lebenszeit haben. Dies versucht man (erfolgreich!) durch die Verwendung entsprechend (minderwertiger) Materialen zu erreichen oder durch den Einbau von "Zählwerken" auf der Ebene der elektronischen Steuerung (z.B. bei Druckern) oder anderer noch perfiderer Methoden.
Der Hintergrund dieser Taktiken ist von uns Menschen ganz allgemein gemacht. Das hängt mit der leider allgemein verbreiteten GIER NACH MEHR zusammen. Die Politik und Wirtschaft erzählt uns (und die meisten glauben es) andauernd, dass Wachstum das A und O ist, um voran zu kommen oder als Allheilmittel gegen Schulden etc. Dies scheint auch so richtig zu sein - liegt aber eigentlich nur darin begründet, weil uns die Banken (seit es sie gibt) mit Ihrem Zinseszins-System "abzocken" und sich in fast jedem Staat der Welt die Schulden unaufhaltsam ansammeln. Aber - ich schweife ab - dazu vielleicht in einem anderen Beitrag mehr.
Worauf ich aufmerksam machen möchte, ist einfach der bewusstere Umgang - in unseren Konsumentscheidungen und zu einer Kultur der Selbstreflektion - im Sinne von "Was brauch ich wirklich und wo kann ich mal mit einem Status Quo zufrieden sein und ihn belassen wie er ist?" ohne einem MEHR hinterherzujagen.
Bewusstes Kaufen bedeutet heutzutage, sich vorher wirklich zu informieren über das gewünschte Produkt und gerade durch das recherchieren im Internet wird es einfach möglich zu gucken, ob dieses Produkt nicht bekanntermaßen eingebaute Obsoleszenzen aufweist und dann auf vielleicht etwas teurerer (aber nachhaltigere) Produkte auszuweichen und so den Hersteller auf indirekte Weise zeigen, dass sie das nicht mehr so weitermachen, uns Produkte zu verkaufen, die nur eine geringe "Halbwertszeit" haben.
Auch gehört dazu sich nicht von der Werbung suggerieren zu lassen, ständig das neueste zu brauchen, damit man IN ist oder damit man überhaupt arbeiten kann.
Alle halbe Jahr ein neues Handy haben zu wollen, nur damit man dies oder jenes damit kann. Bitte macht euch nicht verrückt und denkt mal darüber nach, dass man nicht alles haben muss, nur um wer zu sein.
Das ständige HABEN-WOLLEN oder WER-SEIN-WOLLEN ist eine moderne Krankheit, die uns durch den ständigen Werbebotschaften überall eingebläut wird und leider sehen das eben die meisten nicht.
Wir müssen lernen, dass "WER MAN IST" nicht durch Status Quo oder Besitz oder Stellung im Beruf (sprich Karriere) definiert wird sondern durch das, was jeden einzelen menschlich ausmacht. Mehr BEWUSST-SEIN wird immer wichtiger in der Zeit, wo wir immer mehr sehen, wie all das Konsumieren und anhäufen von Schulden (Kauf auf Pump) zusammenbricht und keiner mehr die Zinsen von all dem zahlen kann.
Durch mehr BEWUSST-SEIN spart man auch viel Geld, weil man entdeckt, wieviele Dinge man nicht braucht und wie unwichtig es ist, in vielerlei Bereichen ständig "modern" zu sein und wie zufrieden man mit wenig sein kann. Diese minimalistische Gedanken oder das entsprechende Verhalten kann nämlich auch dazu führen, dass wir nicht ständig mehr arbeiten und verdienen müssen, um uns all das scheinbar durch die Werbung suggeriert "Wichtige" leisten zu könnnen.
Man braucht nicht ständig ein neues Handy oder ein Handy, mit dem man überall online sein kann! Selbst die Gesundheitsforschung kommt langsam dahinter, dass damit viele Stressfaktoren einhergehen, die uns eher krank machen. Mal die Füße still halten können und Ruhe geben ist wichtig für die Gesundheit. Und was ich immer wieder beobachte, ist das auch wichtig für ein soziales und herzliches Miteinander. Ich muss mir immer wieder an den Kopf fassen, wenn ich beobachte, wie Menschen zusammen sind und eben nicht zusammen sind, weil jeder mit seinem Handy beschäftigt ist als mit dem Menschen, mit dem eigentlich das Zusammensein zu schätzen und zu celebrieren wäre. Wacht mal ein bisschen auf - der wichtigste Mensch ist der, der mir gegenübersteht bzw. mit dem ich zusammen bin und nicht der, der mir grad ne SMS oder ne Mail schickt! Klar gibt es dabei Ausnahmen - aber das sollten eben Ausnahmen sein!
Gleiches gilt für alle Art von Gerätschaften, ob es ein PC, Drucker, Fernsehgeräht, DVD-Player, Spielekonsole oder Auto etc. ist.
Das bringt den Herstellern viel ein aber uns nicht vorwärts in unserem Mensch sein oder im Miteinander oder darin wirklich glücklicher zu werden.
Ein toller 3D Riesenfernseher mag ein nettes Pseudo-Kinovergnügen nach Hause bringen aber zu mehr Wissen oder Bildung führt er nicht eher zu weniger sozialen Kontakten und Isolation/Vereinsamung.
Ein superschneller PC bringt nix, wenn ich letztlich doch nur 10% davon nutze, weil ich nur eMails checke und ein bisschen im Internet surfe
Ein "toller" SUV (diese überflüssigen Geländewagen) bringt einen nicht besser von A nach B - er verbraucht nur unnötig viel Sprit und schiebt ne Menge Stahl (Gewicht) unnötig durch die Gegend und belastet die Umwelt. Bei unseren Straßen brauchen wir kein OFF-Road Fahrzeug - "Was soll das?"
Wohl denken die meisten SUV-Besitzer (ohne dass sie es eben und leider bewusst reflektiert haben), dass das "Höher Sitzen" in dieser Karre mit mehr Ansehen oder einem über den anderen "stehen" einherginge. Für mich zeugt das eher von "versteckter" Minderwertigkeit oder einer übersteigerten EGOzentrik und von Abgrenzung oder dem Denken "Ich bin besser als Du oder mehr wert oder habe mehr!" - Ich finde das traurig - so wenig BEWUSSTSEIN. Wir haben nur einen Planeten.
All das Neukaufen hinterlässt viel Müll, der nur im besten Falle gut recycled wird aber nicht selten leider irgendwo in Afrika landet, wo Kinder diesen Müll unter giftigsten Umständen verbrennen, um an die Wertstoffe heraunzukommen, das schadet ihnen und unserer Umwelt ganz allgemein und ganz erheblich und es kommt durch die Nahrungskette doch wieder zu uns zurück!
Auch - und das übersehen viele sind Software-Updates vielfach kaum ein Fortschritt und somit überflüssig. Die Softwarekonzerne bringen alle halbe Jahre oder sogar schon alle wenige Monate ein Update heraus und wollen uns weiß machen, man bräuchte es. Windows 8 ist nur ein Beispiel.
Also auch hier gilt es genau hinschauen und auch selbstreflektieren nachdenken, wie sehr braucht man das wirklich und wie wichtig sind manche noch so schön klingende Features wirklich. Updates sind meiner Meinung nach nur wirklich wichtig, wenn sie sicherheitsrelevant sind (im Sinne der Cyberkrimminalität) also z.B. Virenscanner, Acrobat-Reader, Flash-Player etc.
Ich denke da kommt noch mehr, was ich zu sagen habe dazu.
Weiterführende Links zu geplanter Obsoleszenz:
- Murks - Nein Danke! Die Seite zum Melden von Murks-Produkten und auch finden dieser Schrottwaren
- Schneller kaufen, noch schneller wegwerfen (mitwelt.org)
- Verstecktes Verfallsdatum (c't Magazin)
- Obsoleszenz (was sagt Wikipedia dazu)
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